Unternehmensnachfolge: selber machen oder machen lassen?

20. September 2022


Unsere Geschäftsführer, Andreas Grimm und Thomas Öchsner, wissen: Unternehmer stellen sich am Ende ihrer beruflichen Karriere alle eigentlich die gleiche Frage. Sollen sie ihre Nachfolge selbst in die Hand nehmen oder sollen sie die Zukunft in die Hände eines Dienstleisters legen. Oder, um es englisch auszudrücken: “Make or buy?” 

Selbermachen oder Zukaufen ist eine gängige Frage bei Produktions- und Dienstleistungsunternehmen. Was stellt man selbst her und wo lohnt es sich, Dinge oder Dienstleistungen zuzukaufen? Die gleiche Frage kann man sich als Unternehmer oder Makler ebenfalls stellen, wenn es um die eigene Nachfolge geht. 

Bei manchen Makler lief von Anfang an alles richtig: sie haben ein umsatzstarkes und rentables Maklerunternehmen aufgebaut, sind gut vernetzt und haben einen Plan für ihren Ruhestand. Hier setzen sich meist von ganz alleine die passenden Akteure an einen Tisch. 

Keiner ist perfekt

In vielen anderen Fällen sieht es dagegen anders aus: wenig Makler verfügen über ein perfekt aufgestelltes Unternehmen. Sie haben sehr unterschiedliche Ausgangslagen und auch sehr unterschiedliche Vorstellungen von ihren Zielen. Da prallen oft gern zwei unterschiedliche Ansätze gegeneinander wie z.B. möglichst hoher Kaufpreis versus Sicherung der Arbeitsplätze. Oder Auflösung des Unternehmens versus Sicherung des Lebenswerkes, mitunter auch den eigenen Kindern eine Chance geben versus umsetzbar erst in einigen Jahren. 

Selbstgemacht statt Berater engagieren

Am Anfang des Gedankens um die eigene Nachfolge steht bei jedem erst einmal eine Recherche, um die eigenen Möglichkeiten auszuloten. Makler ohne großes unternehmerisches Wissen können dann leicht entmutigt werden von der Anzahl an komplexen Optionen und Ratschlägen. Das ist ein bisschen so wie die Frage, ob man Zucchini selbst im Garten anbauen möchte oder lieber im Bio-Supermarkt kauft. Auf den ersten Blick scheint Selbermachen als günstigere Alternative. Denn wer im Bio-Supermarkt kauft, zahlt viel Geld für seine Produkte. Aber auch beim Selbermachen benötigen Sie Unterstützung. Das fängt beim Berater für Steuer-und Rechtsfragen, Bewertung und Optimierung an und hört bei Coaches für Verhandlungsführung und Profis für die Kandidatensuche auf. Auch damit ist man schnell viel Geld los.

Makler, die ein umsatzstarkes Unternehmen aufgebaut haben und bei denen alles von Anfang an gut lief, suchen sich übrigens eher die Unterstützung eines Unternehmensberaters als andere Makler. Sie sind  vielleicht schon immer alle Entscheidungen unternehmerischer angegangen als ihre Kollegen und Kolleginnen. Hier gibt es meist keine Probleme beim Verkauf, weder bei der Suche nach einem Nachfolger, noch beim Preis.

Unternehmensnachfolge mit einem Berater

Profis für Unternehmensnachfolgen haben einen großen Vorteil: sie sind die Schnittstelle für alle beteiligten Akteure und können auch im größten Durcheinander den Überblick behalten. Ein Berater analysiert zudem am Anfang die Optionen und erklärt, wo es durch verschiedene Zielsetzungen zu Konflikten kommen könnte. Er warnt rechtzeitig vor unüberlegten Handlungen und zeigt Konsequenzen auf. So kann ein Berater z.B. darlegen, wie sich der Wunsch Arbeitsplätze und Standort zu erhalten auf den Kaufpreis auswirken kann. Hier arbeiten die Profis übrigens Hand in Hand mit dem Steuerberater und dem Rechtsanwalt des Maklers.

Der Unternehmer gibt seine berufliche Zukunft also sorgenfrei in die Hände eines professionellen Dienstleisters und muss sich den großen Themenkomplex nicht selbst aneignen. Das Netzwerk und das Wissen des Beraters ersparen ihm viel Zeit. Diese kann er stattdessen auf eine ruhige und gewissenhafte Einschätzung der Interessenten verwenden, die ihm sein Berater präsentiert. Selbst Verhandlungen muss er nicht alleine führen. Das alles kostet natürlich Geld, aber üblicherweise führt so ein Vorgehen auch zu einem deutlich besseren Ergebnis.

Womit wir wieder bei unserem Vergleich mit dem Schrebergarten versus dem Bio-Supermarkt wären. Beides kann wunderbare Früchte einbringen – in einem Beispiel durch viel Eigeneinsatz, im anderen durch Geld. Während man im Schrebergarten aber das Risiko eines Ernteausfalls selbst tragen muss, kann der Bio-Supermarkt zwischen verschiedenen Lieferanten wählen und immer Ertrag liefern. Für was man sich am Ende entscheidet, hängt stark von der persönlichen Einstellung ab – und natürlich vom Geldbeutel.

Dieser Text ist angelehnt an die Kolumne von Andreas Grimm in der AssCompact, die Sie hier online lesen nachlesen können.

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